Lachnacht in Seesen: Ein Abend voller Humor, Satire und musikalischen Überraschungen 

 

Seesen, 11. Oktober 2025  
Am Samstagabend zeigte sich in der Aula des Schulzentrums einmal mehr, dass Seesen Sinn für Humor hat. Das Kulturforum Seesen präsentierte die mittlerweile 7. Lachnacht – und das Pubikum kam zahlreich.  Gebotenwurde ein Programm, das keine Wünsche offenließ: Kabarett, Comedy, Musik und jede Menge Situationskomik. 

Schon beim Betreten des Saals lag spürbare Vorfreude in der Luft. Lachen war an diesem Abend garantiert – und die Lachnacht hielt ihr Versprechen. Gastgeber Ole Lehmann führte gewohnt charmant und schlagfertig durchdas Programm, das Kabarett und Comedy in einem kurzweiligen Mix vereinte. Mit seiner Mischung aus spontanen Einfällen, aktuellen Beobachtungen und pointierter Stand-up-Comedy brachte er das Publikum gleich zuBeginn in Stimmung und schuf den roten Faden des Abends. Dabei ließ er kaum ein Thema aus – ob Flughafenkommunikation oder Wurstetikettierung: Ole Lehmann sorgte für einen humorvollen Höhepunkt  nach dem anderen. 

Den ersten großen Applaus des Abends erntete Marie Diot. Gemeinsam mit Partner Fabi, transportabler Orgel – bei der bekanntermaßen nicht die Größe, sondern nur die Farbe zählt – und Gitarre brachte sie Charme, Witz und herrlich schräge Texte auf die Bühne. Ihre Lieder handelten von Liebe, verdrehten Alltagsbegebenheiten oder Fischvergiftungen – mal feinsinnig, mal herrlich skurril. Zwischen den Songs glänzte sie mit Anekdoten und witzigen Absurditäten, die ihr Publikum sofort für sich einnahmen. 

Etwas nachdenklicher, doch keineswegs weniger unterhaltsam, präsentierte sich Kerim Pamuk. Zwischen Ironie und Tiefsinn spannte er einen weiten Bogen – vom allgegenwärtigen Selbstoptimierungswahn überElternfreuden bis hin zu charmanten Kuriositäten des Alltags. Pamuk sezierte die Eigenheiten unserer Zeit gekonnt und stets mit einem Augenzwinkern. Die Lacher waren ihm sicher –  das Publikum feierte jede Pointe mittosendem Beifall. 

Für einen weiteren musikalisch-komödiantischen Farbtupfer sorgte Robert Louis Griesbach. Seit über 30 Jahren begeistert der Berliner Entertainer sein Publikum – und in Seesen war es nicht anders. Ob in parodistischenSongs oder in schnellen Rollenwechseln: Griesbach wirbelte über die Bühne, schlüpfte in unterschiedliche Figuren und verband Clownerie mit scharfer Satire. Ob Zumba-Erfahrungen, kulinarische Gelüste oder gesungeneParodien auf den Eurovision Song Contest und Homeshopping-Sender- alles präsentierte er mit unbändiger  Verve. Das Publikum ließ sich von seiner Energie mitreißen und wurde zwischenzeitlich Teil des kaberettistichenTreibens. 

Den Abschluss des Abends bildete der Thüringer Jonas Greiner. Der 28-Jährige überzeugte mit einer erfrischenden Kombination aus intelligenter Gesellschaftskritik und Alltagsgeschichten, die das Publikum immer wieder in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Ob Lehrermangel, Klassentreffen oder die Wehrpflicht – Greiner verstand es, den Blick auf die komischen Seiten des Lebens zu lenken. Wenn er davon erzählte, wie er die Welt sieht, erkannte sich manch Seesener wieder – und konnte gleichzeitig nicht aufhören zu lachen. Seiner Erkenntnis: „Die Welt ist absurd – da hilft nur Humor!“ konnten wohl die meisten Zuschauer zustimmen. 

Nach gut zwei Stunden Programm blieb nur ein Fazit: Die Seesener Lachnacht hat ihrem Namen wieder alle Ehre gemacht. Fünf Künstler, fünf verschiedene Stile – ein Abend voller Witz, Tiefgang und musikalischerÜberraschungen. Vor allem aber ein Potpourri dessen, was Humor sein kann: befreiend, kritisch, verspielt und tiefgründig. 

Als sich die Künstlerinnen und Künstler schließlich gemeinsam verbeugten und der Applaus lange nicht enden wollte, lag über dem Saal eine Leichtigkeit, die man selten findet – das Gefühl, für ein paar Stunden dem Alltagentronnen zu sein und zugleich mit offenen Augen auf ihn zurückzublicken.  
 

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